Sunday, September 08, 2013

Ulrich Beck on Cosmopolitanization

In "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (September 5, 2013) Ulrich Beck writes about 

"Das Zeitalter der Kosmopolitisierung"

Excerpts
"Politik, Medien und Sport tun so, als ob der Nationalstaat ewig bestehen müsste. In Wahrheit sind wir längst alle Weltbürger, gestehen es uns aber nicht ein. Höchste Zeit, sich über Chancen und Risiken Gedanken zu machen." [......]

"Es ist (....) zentral, klar zwischen Kosmopolitismus und Kosmopolitisierung zu unterscheiden. Kosmopolitismus handelt von Normen, Kosmopolitisierung von Fakten. 

Kosmopolitismus im philosophischen Sinn, bei Immanuel Kant wie bei Jürgen Habermas, beinhaltet eine weltpolitische Aufgabe, die von oben, also Regierungen und internationalen Organisationen, oder von unten, etwa zivilgesellschaftlichen Akteuren, durchgesetzt wird.

Kosmopolitisierung dagegen vollzieht sich von unten und innen, im alltäglichen Geschehen, oft erzwungen, unbemerkt, ungewollt - selbst wenn weiterhin Nationalflaggen geschwenkt werden und Politiker die nationale Leitkultur ausrufen und den Tod des Multikulturalismus verkünden.

Wie tief geht der Epochenwandel, der einen anderen Blick auf die Welt fordert? Erleben wir vielleicht sogar eine neue Achsenzeit? Wir wissen es nicht."

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